
Wie sich Angst auf unseren
Körper auswirkt -
die Rolle der Viszeralen Therapie bei emotionalem Stress
Seit der Corona-Pandemie sind viele Menschen mit Angst, Sorge und Unsicherheit konfrontiert. Jeder von uns kennt die Reaktion des Körpers, wenn z. B.: in einer schockierenden Situation das Herz quasi stehen bleibt. Haben Sie sich jemals Gedanken gemacht, ob Emotionen Einfluss auf unsere Zellen haben? Kann herzhaftes Lachen unsere Zellen positiv beeinflussen, Weinen jedoch negativ? In diesem Artikel wird der Einfluss unserer Emotionen auf unseren Körper näher beleuchtet und eine zur Unterstützung der Heilung physiotherapeutische Behandlungsform vorgestellt.
Seit Ende Februar 2020 ist kein anderer Begriff präsenter in den Medien als das Corona-Virus oder auch SARS Covid-19 genannt. Durch die gesetzten Schutzmaßnahmen wie dem Lockdown und den vorgeschriebenen Verhaltensregeln änderte sich nicht nur unsere Lebensweise radikal. Viele Menschen sind nun mit großen Ängsten, Sorgen und Unsicherheiten konfrontiert. Angst, selber infiziert zu werden und zu erkranken, Angst, Freunde, Familie, Arbeitskollegen etc. anzustecken, Angst, seine Arbeit zu verlieren bzw. als Selbstständiger in Konkurs gehen zu müssen und somit seine Familie nicht mehr versorgen zu können, und vor allem auch Angst, nicht zu wissen, wie sich die momentane Lage weiter entwickeln wird, hat sich in der Bevölkerung schnell verbreitet. Die Angst betrifft auch nicht zu wissen, welche sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen dies auf den jeweiligen Staat bzw. auf die ganze Welt haben wird.
Ich kann mich noch sehr gut an einen Sushi-Verkäufer erinnern, der mir kürzlich erzählte, er hätte aus lauter Angst zwei Monate lang nicht seine Wohnung verlassen und sich nur von seinem Reisvorrat ernährt. Nun sei er froh, wieder arbeiten zu können, Unsicherheit sei aber noch immer vorhanden.
Können Sie sich noch daran erinnern, wie Ihr Körper reagierte, als Sie sich das letzte Mal so richtig erschrocken haben? Haben Sie als Schockreaktion die Luft angehalten, Ihr Herz pochte hinauf bis zum Hals und Sie haben Ihre Hände auf den Mund oder die Brust gelegt? Ein Gefühl hat eine kurzfristige Reaktion auf Ihren Körper und somit auf Ihre Zellen ausgelöst. Ist Ihr Körper gesund und in Balance, wird er den Reiz erfolgreich verarbeiten können und keine Folgereaktionen im Körper auslösen. Was passiert aber, wenn ein Reiz länger bestehen bleibt bzw. Ihr Körper bereits vorbelastet ist? Im konkreten Fall des Corona-Virus stellt sich die Frage, wie Angst und Unsicherheit auf unseren Körper wirken, wenn sie über Monate bestehen bleiben.
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Von der Biographie zur Biologie
Alles was lebt, pulsiert mit Energie und diese Energie enthält Informationen. Es überrascht nicht, dass Anhänger von alternativen oder ergänzenden Heilmethoden diese Vorstellung vertreten, aber sogar einige Quantenphysiker kennen die Existenz eines feinen elektromagnetischen Feldes an, das durch körpereigene Prozesse generiert wird. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der menschliche Körper Energie produziert, weil lebendes Gewebe Energie produziert.
Unser stofflicher Körper ist von einem Energiefeld umgeben, das sich über den Kopf bis zu den Füßen, sowie über die Länge der ausgestreckten Arme ausdehnt. Dieses Energiefeld ist sowohl ein Informationszentrum als auch ein höchst sensibles Wahrnehmungszentrum. Wir > kommunizieren< durch dieses System ständig mit allem um uns herum – es ist eine Art bewusste Elektrizität, die Botschaften von den Körpern anderer Menschen erhält und an uns überträgt. Anhänger der Energiemedizin glauben, dass uns ein Energiefeld umgibt und wir die emotionale Energie mit uns tragen, die von unseren inneren und äußeren Erfahrungen geschaffen wurden – sowohl positiv wie auch negativ. Diese emotionale Kraft beeinflusst den physischen Aufbau des Körpers. Dadurch wird die Biographie – das heisst, die Erfahrungen, die unser Leben ausmachen – zu unserer Biologie.
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Unsere Emotionen wohnen in unserem Körper
Zu den Erfahrungen, die emotionale Energie in unser Energiesystem tragen, gehören ehemalige und bestehende Beziehungen privater wie beruflicher Natur, tiefschürfende oder traumatische Erfahrungen und Erinnerungen, sowie alle Einstellungen und Überzeugungen. Sie werden in unserem biologischen System verschlüsselt und tragen zur Bildung unseres Zellgewebes bei, das dann wiederum eine Qualität der Energie generiert, die diese Emotion wiederspiegelt. Das bedeutet folglich, dass sowohl positive als auch negative Erfahrungen eine Erinnerung im Zellgewebe ebenso wie im Energiefeld hinterlassen. Unsere Emotionen wohnen also physisch in unserem Körper und integrieren mit unseren Zellen und unserem Gewebe.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie hatten in der Schule Schwierigkeiten beim Rechnen. Das Wissen, dass ein Dutzend aus 12 Stück besteht, trägt normalerweise keine emotionale Aufladung, die zu einer Veränderung der Gesundheit des Zellgewebes führt. Werden Sie aber von Ihrem Lehrer vor der ganzen Klasse gedemütigt, weil Sie das eben nicht wussten, bekommt diese Erfahrung eine emotionale Aufladung, die zu einem zellulären Schaden führt, insbesondere wenn Sie im Erwachsenenalter immer wieder an die unangenehme Situation erinnert werden oder es Ihnen als Meilenstein dient, wie man mit Kritik oder Autoritätsfiguren, Erziehung und Versagen umgeht.
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Vom tiefen Angstgefühl zur Atemschwere
Schenkt man der Energiemedizin Glauben, dass Emotionen in
unserem Körper wohnen und daher unser Körper unsere
Lebensgeschichte wiederspiegelt, dann ist es auch selbsterklärend,
dass langandauernde emotionale Belastungen unseren Körper
krank machen. Jeder Gedanke löst in unserem Körper physio-
logische Reaktionen aus. Viele sind bedeutungslos und erfordern
keine bewusste Aufmerksamkeit, einige mögen aber starke
Aufladungen bewirken. Für den zu Beginn erwähnten Sushi-Verkäufer
könnte es zum Beispiel zwei sehr unterschiedliche Szenarien der
Gesundheitsentwicklung geben: Im ersten Szeanrio gehen wir
davon aus, dass seine Vergangenheit von körperlicher, seelischer
und geistiger Gesundheit sowie von vorwiegend positiven Erfahr-
ungen und Erinnerungen geprägt ist. Er konnte genügend Geld
sparen, um seine Familie für zumindest einen mittelfristigen
Zeitraum ernähren und die Fixkosten decken zu können. In dem Zeitraum der Quarantäne bekam der Sushi-Verkäufer jedoch mehr und mehr Bauch- und Rückenschmerzen sowie Atemschwere. Die Symptome legten sich sehr rasch, als er sein kleines Restaurant wieder öffnen durfte und er auch wieder mehr Bewegung bzw. frische Luft bekam.
Im zweiten Szenario hat der Sushi-Verkäufer bereits in der Vergangenheit aufgrund eines schlechten Standortes sein Restaurant schließen müssen und dadurch einen finanziellen Schaden erlitten. Weiters ging in diesem Zeitraum seine Ehe in die Brüche. Dies erschütterte den Verkäufer damals sehr. Nun war er gerade dabei, sich wieder einen finanziellen „Sicherheitspolster“ aufzubauen, als er nun abermals gezwungen war, das Restaurant geschlossen zu halten. Der Verkäufer ernährte sich sehr einseitig, machte keine Bewegung mehr und fühlte sich alleine mit seinen Ängsten und Sorgen. Je länger die Pandemie andauerte, desto mehr Beschwerden traten auf. Nach der Beendigung des Lockdowns konnte der Sushi Verkäufer sein Restaurant wieder eröffnen und damit seine wirtschaftlichen Sorgen reduzieren. Die morgendlichen Schmerzen und der erschwerte Atem bestanden jedoch weiterhin.
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Viszerale Therapie unterstützt bei emotionalen/psychischen Problemen
Unter der Viszeralen Therapie versteht man das Zusammenführen vom Bewegungsapparat mit dem Organsystem. Unsere Organe sind am Bewegungsapparat befestigt und bekommen so ihren Platz und ihren Halt im Körper. Sie haben daher eine starke Verbindung zu Wirbelsäule, Becken, Rippen, Schultergürtel,Knochen, Muskeln und Faszien.
Es kann aus verschiedenen Gründen zu Dysfunktionen der Organe kommen: Infektionen, chirurgische Eingriffe, Fehlernährung, Fehlhaltung, Skoliosen oder auch durch emotionale Belastungen. Die Konsequenz daraus ist, dass die belasteten Organe Spannungen aufbauen und in der Folge auf den Bewegungsapparat übertragen. Beispielsweise kann Verstopfung oder Blasenentzündung zu Beschwerden am Hüftgelenk oder an der Lendenwirbelsäule führen (Schmerzen, Bandscheibenprobleme, Gleitwirbel,...). Wie am Beispiel des Sushi-Verkäufers aufgezeigt, können auch emotionale Belastungen zu körperlichen Beschwerden führen. Die Unsicherheit und Sorge wirkten auf die Organe und die Organe verursachten Stress auf die Wirbelsäule. In der Osteopathie und Physiotherapie sprechen wir hier von einer Läsionskette, die sich gebildet hat.
Ziel der Viszeralen Therapie ist es, durch gezielte Anamnese und Befundung, die Läsionskette zu erkennen und zu behandeln. Um bestmöglich auf das Problem des Patienten eingehen zu können, benötigt der Physiotherapeut viel Ruhe, Einfühlsamkeit, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit dem Patienten gegenüber. Die Physiotherapie arbeitet hier am Körper, doch wirkt eine Behandlung sehr stark und kann dementsprechend neben körperlichen Reaktionen auch tief verborgene Emotionen wie z. B.: lang gestaute Wut oder Trauer auslösen. Dazu ist es wichtig, den Patienten gut abholen zu können. Optimalerweise gibt es in der Praxis einen Entspannungsraum, in dem Patienten sich nach der Therapie zurückziehen können und die Therapie bewusst nachwirken lassen bzw. nachruhen können.
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Fühlen Sie sich angesprochen? Kommt Ihnen die Geschichte des Sushi-Verkäufers bekannt vor? Oder leiden Sie selber schon seit längerem an Magenschmerzen, obwohl Sie sich gesund ernähren?
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Gerne bin ich für Sie da und begleite Sie am Weg Ihrer Gesundung!
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Ihre Physiotherapeutin
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Quellen:
https://viszerale-therapie.at/ausbildung/was-ist-viszerale-therapie
Caroline Myss: Chakren, die 7 Zentren der Kraft und Heilung
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